Wenn wir fernsehen, sieht oft noch jemand anderes in unserem Haushalt mit: ein Ehepartner, ein Kind, ein Mitbewohner oder sogar ein Gast in der Familie. Dieses Verhalten wird als "Co-Viewing" bezeichnet und ist schon so lange ein Thema intensiver Sozialforschung, wie es das Fernsehen gibt.

Das Co-Viewing ist auch für die Wirtschaft von Interesse, seit man entdeckt hat, dass die gemeinsame Mediennutzung das Lernen verbessert, das Gedächtnis anregt und damit auch die Markenerinnerung stimulieren kann. Heute ist das Co-Viewing nicht mehr auf das traditionelle Fernsehen beschränkt, das wir in der Branche als lineares Fernsehen bezeichnen. Mit dem Aufkommen digitaler Technologien und dem zunehmenden Streaming von Inhalten über das Internet ist es für Medienunternehmen von entscheidender Bedeutung geworden, die Co-Viewing-Muster der Verbraucher über verschiedene Plattformen hinweg zu verstehen.

Während Co-Viewing-Trends auf Tablets und Smartphones bereits untersucht wurden, wurde der Co-Viewing-Aktivität auf Over-the-Top-Geräten (OTT-Geräte wie Roku und Apple TV, Smart-TVs und Spielkonsolen) aufgrund fehlender genauer Messlösungen nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Da die Programminhalte jedoch in der Regel auf einem normal großen Fernsehbildschirm und in einer vertrauten häuslichen Umgebung angezeigt werden - die Kennzeichen der traditionellen Co-Viewing-Aktivität - sind OTT-Geräte wahrscheinlich die digitale Plattform, die am ehesten untersucht werden sollte.

In diesem Beitrag stellen wir eine robuste Methode vor, um eine faire Bewertung der Co-Viewing-Aktivitäten auf OTT-Geräten vorzunehmen und sie mit Standard-Benchmarks für das Co-Viewing im Fernsehen zu vergleichen, und wir teilen spannende erste Ergebnisse unserer Forschung.